Milchstraße fotografieren

Milchstraße fotografieren

Zum fotografieren der Milchstraße muss der Himmel frei von Wolken sein.

Die Saison für das Zentrum der Milchstraße, dass „galaktische Zentrum“, beginnt in Deutschland ab Ende März und endet Anfang Oktober. Dabei ist das galaktische Zentrum zunächst in den Morgenstunden im Südosten zu sehen, im Hochsommer die gesamte Nacht und im Frühherbst versinkt es rasch nach Sonnenuntergang.
In diesem Blog werde ich Ihnen zunächst erklären auf was es ankommt, damit Sie die Milchstraße überhaupt sehen und fotografieren können.

Bedingungen

  • Neumond
  • Geringe Lichtverschmutzung
  • Wolkenfreier Nachthimmel

Die paar Tage im Jahr an denen Neumond herrscht, können Sie einfach auf www.mondverlauf.de herausfinden und gleich mal im Kalender markieren.

Einen Ort mit geringer Lichtverschmutzung finden Sie einfach mit www.lightpollutionmap.info heraus. Wichtig ist, dass in Richtung der Milchstraße wenig Lichtverschmutzung ist. Sie sollten sich deshalb nicht gerade nördlich von Berlin platzieren, wenn Sie nach Süden fotografieren.

Den wolkenfreien Nachthimmel finden Sie mit dem Mitteleuropa Super HD Modell heraus www.kachelmannwetter.com/de/modellkarten/sui-hd dort wählen Sie als Parameter den „Gesamtbedeckungsgrad“ aus. Diese Karte gibt an, zu wie viel Prozent der Himmel mit Wolken bedeckt ist. Sie brauchen deshalb nur während dem Neumond 0% Bedeckungsgrad und schon ist die Milchstraße sichtbar.

Wolken in der Wettervorhersage zeigen klaren Himmel zur Milchstraßenfotografie.
Gelb entspricht keinen Wolken, dunkelbraun vollständig bedecktem Himmel .

Damit Sie die Himmelsrichtung besser planen können, in welcher die Milchstraße zu einer bestimmten Uhrzeit zu sehen sein wird, empfehle ich die kostenlose Software www.stellarium.org. Stellen Sie dort einfach die Koordinaten ein für Ihren Standort sowie das Datum zu welchem Sie fotografieren werden. Beiläufig können Sie übrigens auch schauen, wann Neumond ist und wann nicht.

Die Kameraeinstellungen

Der erste Trick ist es den Fokus im dunkeln einzustellen. Wenn Sie in der Ferne eine Lichtquelle sehen, versuchen Sie mit dem Autofokus auf diese zu fokussieren. Danach schalten Sie den Autofokus aus und verstellen vorne am Objektiv nichts mehr!
Gibt es keine Lichtquelle, dann legen Sie Ihre Taschenlampe einige dutzend Meter entfernt auf den Boden. Sie haben nun Ihre eigene Lichtquelle, auf welche Sie fokussieren können. Alternativ schnappen Sie sich einfach Ihren Foto-Buddy und nehmen diesen einfach mit auf Ihre Tour. Dann können Sie sich immer abwechseln mit dem Leuchten.

Das Hauptproblem ist nun die Erdrotation. Sie können nicht unendlich lange belichten, denn sonst werde die Sterne zu sogenannten Strichspuren verzerrt. 20s sollte daher das Maximum sein. Das zweite Problem ist, dass die Milchstraße natürlich sehr lichtschwach ist. Aus diesem Grund müssen Sie mit Ihrer Kamera in diesen 20s so viel Licht einfangen wie es geht. Am besten im manuellen Modus, falls Sie diesen nicht generell verwenden. Stellen Sie nun die kleinste Blendenzahl ein bzw. die größte Blendenöffnung. Es empfiehlt sich ein Weitwinkelobjektiv, welches eine große Offenblende besitzt. Nun erhöhen Sie mit der ISO die Lichtempfindlichkeit Ihres Bildsensors, damit dieser auch aus dem schwachen Licht ein helles Foto erzeugen kann. Ich empfehle bei einer Blende von f/2.8 eine ISO von 3.200. Wenn Ihre Kamera ein wahres High-ISO-Monster ist, gerne auch mehr.
An dieser Stelle trennt sich die Spreu vom Weizen. Sie benötigen einfach eine Kamera, welche bei hohen ISO-Werten noch passable Fotografien liefert sowie ein Objektiv mit guter Offenblende.


Zuletzt sollten Sie den Weißabgleich auf Kunstlicht bzw. 3500K einstellen, damit der Himmel nicht zu gelbstichig wird.Wenn Sie Ihre Kamera fokussiert haben und die Einstellungen im Modus M stimmen, brauchen Sie die Kamera erstmal nicht neu einstellen. Sie können daher einfach drauf los fotografieren. Problematisch wird es, wenn Sie die Brennweite ändern. Denken Sie dran, dann neu zu fokussieren.

Filter zur Milchstraßenfotografie

Gerade wenn Sie in einer Region leben, in der viel Lichtverschmutzung herrscht, hilft ein sogenannter „Natural Night“ Filter. Dieser Filter lässt nur höhere Frequenzen des sichtbares Lichts hindurch, also blaues Licht. Hierdurch wird die gelbstichige Lichtverschmutzung einfach blockiert und gelangt nicht auf Ihren Bildsensor. Dies kostet Sie nicht einmal viel Licht, denn die blauen Pixel des Bayer-Sensors in Ihrer Kamera werden dennoch voll angesprochen.
Ich verwende den Filter von NiSi Filters und habe damit gute Erfahrungen gemacht. Klar, man darf keine Wunder erwarten, aber es hilft!

Astrofilter NiSi Clear Night reduziert die Lichtverschmutzung beim Fotografieren.

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