Nebel vorhersagen für Fotografen

Nebel vorhersagen für Fotografen

Wettervorhersage von Nebel für die Landschaftsfotografie.

Fertigen Sie erstaunliche Fotografien von nebelverhangenen Landschaften an. Mit Wettermodellen können Sie Nebel vorhersagen.

Nebel vorhersagen: Nebelschleier als Fotomotiv

Das wichtigste Wetterphänomen für alle wetterabhängigen Fotografen ist der Nebel. Dieser kann sich als Segen erweisen, wenn dieser wie gewünscht im Tal liegt und für die richtige Stimmung sorgt, aber er kann auch Fluch sein und als graue Bewölkung tagelang jegliche Sicht in der Landschaft versperren. Zum konkreten Nebel vorhersagen ist ein Verständnis der drei wichtigsten Arten von Nebel essentiell. Die dezenteste Ausprägung des Nebels sind die feinen Nebelschleier, welche nach einer sternenklaren Nacht Wiesen und Täler zieren.

Diese Art des Nebels bildet sich fast ausschließlich in der Nacht, denn ohne die Einstrahlung der Sonne kühlt sich die Luft am Boden ab, die relative Luftfeuchtigkeit steigt an und wenn diese 100% erreicht, bildet sich Nebel. Wichtig ist, dass es wolkenfrei ist, denn nur dann kann die Wärme in das Weltall hinaus entweichen. Auch darf kein nennenswerter Wind wehen, dieser würde die kalte Luft am Boden mit der wärmeren Luft darüber vermischen und es würde zu kaum einer Abkühlung kommen.

Nebelschleier in der Mehlinger Heide als Fotomotiv.
Feine Nebelschleier in einer feuchten Heidelandschaft.
Bodennebel vorhersagen als Fotograf.
Dichter Bodennebel, fotografiert von einer erhöhten Position.

Nebel vorhersagen: Dichter Bodennebel in der Fotografie

Damit es auch bei feinen Nebelschleiern bleibt, darf die Luft nicht zu Feucht sein. Es sollte deshalb abends und am Tag zuvor nicht regnen. Am besten ist es, wenn die relative Luftfeuchtigkeit vor Beginn einer wolkenlosen, windstillen Nacht  etwa 70% beträgt. Wenn die Luft dann über Nacht abkühlt, erreicht diese geradeso 100% relative Luftfeuchtigkeit am Morgen. Auch gut ist, wenn ein lokaler „Feuchtespender“ zur Verfügung steht, wie ein Fluss, See, feuchte Wiesen etc., dort bilden sich dann die Nebelschleier. Der dichte Bodennebel hingegen liegt nicht mehr in Form feiner Schleier vor, dieser kann sich mehrere Dutzend Meter vom Boden nach oben erstrecken und bedeckt Dörfer und Städte unter sich, doch wenn man nur einige Meter aufsteigt, hat man wiederum eine freie Sicht. Solch dichter Bodennebel entsteht ähnlich zu den Nebelschleiern über Nacht.

Wichtig ist, dass genügend Feuchtigkeit zur Verfügung steht, es sollte deshalb bereits am Abend verbreitet eine relative Luftfeuchtigkeit von über 90% flächig vorhanden sein, denn so kann sich über Nacht bei Windstille schnell durch abkühlen der Luft eine relative Luftfeuchtigkeit von 100% herausbilden. Um nun zu sehen, wie die relative Luftfeuchtigkeit an einem bestimmten Termin sein wird, besuchen Sie am besten www.kachelmannwetter.com, diese Website ist am leichtesten zu bedienen. Dort finden Sie Modellkarten wie nebenstehend zu sehen. Schauen Sie abends zur Uhrzeit des Sonnenuntergangs, und morgens zur Zeit des Sonnenaufgangs bei den entsprechenden Werten liegt. Überprüfen Sie auch, ob die Windböen in der Nacht unter 20km/h bleiben und der Himmel frei von Wolken ist.

Die relative Luftfeuchtigkeit am Morgen. Weithin werden 100% erreicht.

Nebel vorhersagen: Hochnebel für Fotografen

Die dritte wichtige Art des Nebels ist der Hochnebel. Dieser ist vielmehr als eine Schicht sehr niedriger Wolken zu verstehen, er liegt nicht auf dem Boden im Tal auf, befindet sich aber in so geringer Höhe, dass er im Gebirge als Nebel fungiert. Der Hochnebel entsteht deshalb nicht nach dem Prinzip des Abkühlens der bodennahen Luftschicht über Nacht vielmehr durch den komplexen Prozess des Mischens verschieden warmer und feuchter Luftschichten, an der horizontalen Mischungsgrenze bildet sich der Hochnebel aus. Eine Vorhersage des Hochnebels empfiehlt sich über die berechnete Bedeckung des Himmels mit Wolken, da der Hochnebel durch die Modellkarten als Wolkenschicht erfasst wird.

Nebenstehend sehen Sie von www.kachelmannwetter.com eine solche Modellkarte. Dort erkennen Sie, wie eine große Fläche von Deutschland unterhalb von Wolken liegt, doch lokal sind einige Stellen zu sehen, an welchen gar keine Bedeckung berechnet wird. Das sind die Gipfel der Mittelgebirge, die Obergrenze des Hochnebels ist niedriger als die Gipfel, diese schauen deshalb aus dem Nebel heraus. Sie können nun anhand der aus dem Nebel herausschauenden Gipfel feststellen, wie hoch der Nebel sein wird. Auch sehen Sie, wo überall der Hochnebel liegen wird.

Hochnebel im Schwarzwald fotografieren.
Abbildung 4: Hochnebel füllt das gesamte Tal aus.

Wetterstationen zeigen Nebel an

Die Prognosekarten der Wettermodelle sind mit etwa 3 Tagen in die Zukunft zum Nebel vorhersagen gut nutzbar. Alle weiterreichenden Prognosen sind zu ungenau und nicht mehr treffsicher. Alle 6h erscheinen neue Modellkarten, berechnet aus dem aktuellen Zustand des Wetters. Haben Sie sich einen Termin 3 Tage im Voraus herausgesucht, an welchem es Nebel geben könnte, sollten Sie die Modellkarten weiter beobachten und auch 2 Tage und 1 Tag zuvor schauen, ob sich etwas an der Prognose geändert hat. Wenn auch 1 Tag vor dem Morgen an welchem Sie Nebel fotografieren möchten die Prognose gut aussieht, dann sollte Ihrer Fototour nichts mehr im Wege stehen.

Doch Wettermodelle liegen auch einmal daneben, deshalb ist es wichtig auch die Realität zu kennen. Bevor Sie am Morgen aufbrechen, vergewissern Sie sich mit den Messwerten der Wetterstationen, ob die Modellkarten Recht behalten. Auf zum Beispiel www.wetteronline.de können Sie die Messwerte der Wetterstationen sehen. Zeigen diese am Morgen flächig eine relative Luftfeuchtigkeit von etwa 100%, dann gibt es mit Sicherheit Nebelschleier oder dichten Bodennebel.

Wetterstationen zeigen Nebel für Fotografen.
Die Wetterstationen melden das aktuelle Wetter. Drei Querstriche oder zwei Querstriche mit V bedeuten, dass sich dort Nebel befindet. www.kachelmannwetter.de

Nebel auf dem Satellitenbild

Um zu sehen, ob sich Hochnebel gebildet hat, verwenden Sie am besten den Nebelcheck auf www.kachelmannwetter.com, dieses spezielle Satellitenbild zeigt Ihnen Hochnebel an. Je gelber die Wolken dort dargestellt werden, desto tiefer sind die Wolken. Bei den blassgelben Wolken auf der nebenstehenden Grafik handelt es sich deshalb um Hochnebel. Deutlich sieht man auch hier die Gipfel der Mittelgebirge herausschauen.

Nebel auf dem Satellitenbild zur Fotografie.

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Sturmjäger und Landschaftsfotograf Bastian Werner

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